lebensentscheidungen

ich überlege gerade, wann ich das letzte mal geweint habe. echte tränen, nicht die künstlichen, die entstehen, wenn ich mir meine mittel ins auge tropfe. eigentlich habe ich keine ahnung, wann ich das letzte mal geweint habe. ich hab sogar das gefühl, dass ich es nicht mehr kann. weil es teilweise schon situationen gab, wo es mir nicht gut gegangen ist und ich am liebsten geheult hätte. ging aber nicht. jetzt gerade auch nicht. dabei würde ich es wirklich gerne können. weinen. aber es geht nicht. vielleicht sind auch nur die situationen nicht schlimm genug.

um genau zu sein, ist per se nämlich gar nichts schlimm in meinem leben. ist mein leben im wesentlichen so wie zu dem zeitpunkt als ich gesagt habe, mir geht es gut, ich vermisse nichts. möglicherweise hab ich jetzt sogar mehr. der unterschied zu damals ist jedoch der, dass es in der letzten zeit oft genug momente gibt, wo es mich anfäult. wo es im gegensatz zu früher momente gibt, wo ich mich selbst anfäule. das kannte ich eigentlich nicht.

es gibt diesen spruch "egal wohin du gehst, du nimmst immer dich selbst mit". so oder so ähnlich. früher hab ich nicht verstanden, wie das für jemanden ein problem sein kann. es ist für mich auch heute nicht wirklich ein problem, aber es gibt einfach momente, da gehe ich mir selbst wirklich sehr auf die nerven. damit, dass ich nicht weiß, was ich will. damit, dass ich teilweise exakt vorhersagen kann, was ich in bestimmten situationen tun werde, weil ich immer und immer wieder gleich reagiere. damit, dass ich mit manchen sachen nicht aufhören kann, obwohl ich es will.

ich weiß nicht genau, warum es so ist wie es ist. und noch weniger weiß ich, wie ich es haben will. das ist vermutlich die crux an der sache: das treffen von lebensentscheidungen. entscheidungen, die für niemand anderen außer für mich ein problem darstellen. damit hatte ich bereits vor zwei jahren ein problem und damit habe ich heute ein problem. same shit, different day. different year, um genau zu sein.

und was ist die lösung? sicher nicht, darauf zu warten, dass es von alleine besser wird. oder dass das schicksal zuschlägt. das ist nämlich das, was ich die letzten monate tue. warten, was passiert. ob etwas passiert. und wenn nichts passiert, bin ich enttäuscht. wahlweise fürchte ich mich aber auch davor, dass es passieren könnte. etwas, das mich wohl am meisten fertig macht, weil bitte, man muss doch wissen, was man will, oder nicht? wobei man dazu sagen muss, dass ich es ohnehin nicht beeinflussen kann, also ist warten gar nicht mal das schlechteste. was mich dabei anfäult, sind meine gefühle.

ok, vielleicht ist es normal, gemischte gefühle zu haben. ist ja bei dem einen freund genauso. nur ist der schon in der situation und kann sichs nicht mehr aussuchen. dafür wird er nie mit derselben wucht in der situation sein wie ich, sondern ist gewissermaßen eher zuschauer und in der ersten zeit nur indirekt betroffener. wenn sogar er gemischte gefühle hat, darf ich sie also möglicherweise auch haben.

es kotzt mich aber trotzdem an. das heute ja und morgen nein. wie das für einen partner ist, möchte ich mir gar nicht vorstellen. ich kenne sowas auch nicht, weil in meiner partnerschaft bin ausnahmslos ich der spinnende teil. was gleich wieder die nächsten schuldgefühle verursacht...

ich glaube, ich sollte schlafen gehen. heute wird das nichts mehr. gute nacht, blog. danke fürs zuhören und nichts blödes drauf sagen.




 
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last updated: 20.02.20, 04:55
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alive
ich lebe noch. auch wenn es momente gibt, in denen ich gar nicht weiß, ob ich das überhaupt will. aber ist nun mal so, also sollte ich das beste daraus machen.
by pan (25.10.19, 11:55)
ja dann tausch dich ma aus
hier is der böse wolf aber vergeß midlife eine alberne hülle für verblödunk übba blondinen unterhalteichmichnich
by kleinwolferl (22.03.15, 21:44)
turning fourty
manchmal frage ich mich, ob es etwas mit den runden geburtstagen zu tun hat. midlife crisis oder so. das letzte mal als das thema akut war und ich beschlossen habe "jetzt oder nie", war ich 29... zehn jahre ist das jetzt her. und was ist in den letzten 10 jahren...
by pan (22.03.15, 21:38)
1,70
ich mag meinen traum nicht begraben. ich weiß, ich habe derzeit ganz andere sorgen und sollte mich nicht an solchen "kleinigkeiten" aufhängen. aber für mich ist es halt keine kleinigkeit. für mich ist es - abgesehen von gesundheit natürlich - der einzige traum, den ich habe. und ich will ihn...
by pan (31.07.14, 21:01)
ich weiss nicht mehr genau, ich hatte glaube die 1 vergessen. alles gute erstmal ;o)
ich weiss nicht mehr genau, ich hatte glaube die 1 vergessen. alles gute erstmal ;o)
by don papp (02.07.14, 22:13)
liebe pan. mit bedauern lese ich eine weile deine gedanken. ich hoffe so sehr, dass das leben sich in die richtung wendet...
liebe pan. mit bedauern lese ich eine weile deine gedanken. ich hoffe so sehr, dass das leben sich in die richtung wendet die du erstrebst. das leben ist zu kurz um sich in unbill zu ergehen. lg ich glaube die alte "pan-box"geht nicht mehr...
by don papp (02.07.14, 21:19)
leben
manchmal habe ich das gefühl, dass unser leben stehen geblieben ist während das von allen anderen weitergeht. es gibt momente, sehr kurze, aber doch, in denen ich mir denke, warum gerade wir? aber das ist natürlich die vollkommen falsche frage. und dass das alles ungerecht ist, braucht man sich auch...
by pan (02.07.14, 20:40)
pension
heute wieder so eine absurde situation: mein chef, der uns eine viertelstunde lang vorjammert, dass wir, wenn wir in pension gehen, nur vierzig prozent unseres gehaltes bekommen werden. dass wir so arme schweine sind und dass wir es so beschissen erwischt haben. mein einziger gedanke war der, dass ich möchte, dass...
by pan (02.07.14, 20:26)
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