was mich immer wieder erstaunt, ist, wie emotional leute, die teilweise wirklich nur sehr indirekt betroffen sind, auf das alles reagieren. das hätte ich mir nämlich nicht gedacht. offenbar haben wohl wirklich sehr viele leute ihr persönliches trauma zum thema verlassen/verlassen werden und projezieren das 1:1 auf mich bzw. die situation.

was ich an dem ganzen allerdings nicht sonderlich gut aushalte, sind belehrungen jeglicher art. weil mir die leute wirklich immer nur exakt das sagen, was ich ohnehin weiß und ich mich dann teilweise frage, für wie blöd sie mich halten. teilweise kommen auch verhaltensratschläge - und wenn ich diese dann befolge, kommt auf einmal der gegenteilige ratschlag... da fühle ich mich dann mitunter schon etwas gefrotzelt.

es ist wirklich exakt so wie in der geschichte mit dem vater, dem sohn und dem esel: du kannst es nie allen recht machen und wirst es nie allen recht machen können, was auch immer du tust. die moral von der geschichte ist wohl die, dass man es gar nicht erst versuchen soll. ich versuche es dennoch viel zu oft.

ich habe gerade eine tulpe bekommen. vom partnerunternehmen hier im haus. und irgendwann sollte mein eigenes unternehmen noch primeln nachschießen, schließlich ist heute ein besonderer tag.

so ist das. :o)

es gibt diese momente, wo ich über mich selbst staune. darüber, dass ich jemanden stundenlang streicheln kann ohne dass es mir zu eintönig wird. darüber, dass es mir nichts macht, jemanden zu "pflegen" oder neben jemandem zu liegen, der krank ist. darüber, dass ich worte wie "mein schatz" nicht oft genug hören kann. offenbar sind manche charaktereigenschaften nicht statisch, sondern ändern sich mit dem (richtigen) partner. es scheint zumindest so.

irgendwie scheint es als könnte ich nie vorbehaltslos glücklich sein. vielleicht ist der mensch auch einfach nur nicht zum glücklichsein gemacht. vielleicht ist glücklichsein harte arbeit, weiß nicht.

derzeit ist es bei mir jedenfalls eine ziemliche schizophrenie. umstandsbedingt, ja. weil sich von heute auf morgen alles geändert hat und der geist da offenbar irgendwie doch nicht so ganz mitkommt. einerseits gibt es momente, da bin ich einfach nur glücklich. vorbehaltslos glücklich. sehr glücklich. glücklich, dass ich ihn habe. glücklich, dass es ihn gibt. und das sind nicht nur einige wenige seltene momente, sondern sogar sehr viele. ziemlich viele. so viele, dass ich sie gar nicht zählen kann.

die andere seite der medaille ist aber trotzdem eine gewisse traurigkeit, die in den unpassendsten momenten hervorkommt. rational gesehen eigentlich grundlos, weil ich die trennung ja wollte. weil es für mich offenbar schon seit jahren nicht mehr gepasst hat. weil es immer wieder momente gibt, in denen ich merke, um wieviel es jetzt besser passt. und ich hoffe, ich höre nie auf, diese momente zu bemerken.

trotzdem ist es einfach schwer, zwölf jahre seines lebens von jetzt auf gleich hinter sich zu lassen. die gewohnte umgebung. die freunde. gewohnheiten. und das unverständnis der familie trägt halt auch nicht gerade zur verbesserung der situation bei... ab und zu ist sie einfach da, die traurigkeit. ich will sie nicht, ich habe in diesen momenten ein schlechtes gewissen IHM gegenüber, aber es passiert trotzdem. oft weiß ich gar nicht genau, warum es passiert. ein gedanke, eine erinnerung reicht und die traurigkeit ist da. wahrscheinlich muss sie auch sein, weil irgendwie muss man sich vom alten ja lösen. und loslösen tut eben manchmal weh. ich versuche, mir das loslösen zu erleichtern, aber irgendwie lässt es sich nicht erleichtern. weil das alte schlecht zu machen ist nicht gut, kann keine gute lösung im hinblick auf weniger traurigkeit sein.

irgendwie muss es trotzdem gehen. muss es einfach besser werden. wird es auch besser werden, mit jedem tag und jeder woche, die verstreicht. zeit heilt alle wunden oder so. und bis dahin versuche ich einfach, das beste draus zu machen. zu schauen, dass ich meine sachen so schnell wie möglich - und das zur gänze - umsiedle. zu versuchen, mich an mein neues zuhause zu gewöhnen (tu ich ohnehin schön langsam). oft reichen schon kleinigkeiten, um dinge und die damit verbundenen gefühle zu ändern. auch hier gilt: es wird schon werden... es ist schon jetzt gut und es wird sicher noch besser.

es gibt sachen, die für mich gewöhnungsbedürftig sind. so etwa, dass es in einem haushalt weder einen kochlöffel noch einen suppenschöpfer noch einen kurzzeitwecker gibt. genausowenig wie irgendeine form von medikamentenschrank mit zumindest einem schmerzmittel oder einem fieberthermometer. aber immerhin haben wir seit letzter woche eine packung aspirin und ein kreislaufmittel. und morgen kaufe ich ein fieberthermometer und lutschpastillen. es wird schon werden. irgendwie. irgendwann.